FIGO Weltkongress 2025

25. FIGO Weltkongress der Gynäkologie und Geburtshilfe in Kapstadt, Südafrika

 Vom 12. bis 16. Oktober 2025 fand in Kapstadt, Südafrika, der FIGO-Weltkongress der Gynäkologie und Geburtshilfe statt – eines der weltweit bedeutendsten Foren für den Austausch über globale Frauengesundheit.

Die AG FIDE e.V. war dort durch ihre Vorstandsvorsitzende Dr. Maryam En-Nosse sowie Dr. Isabel Runge vertreten, die gemeinsam mit ihrer tansanischen Kollegin Dr. Nasra Batchu eine Session zum Thema „Rekonstruktive Chirurgie nach weiblicher Genitalverstümmelung (FGM, Female Genital Mutilation)“ leiteten. Im Mittelpunkt standen dabei aktuelle chirurgische Ansätze, die Bedeutung einer interdisziplinären Betreuung und die Verbesserung der Lebensqualität betroffener Frauen.

In Zusammenarbeit mit Aparna Sridhar, Mikaela Koch, Ashraf Nabhan und Juan Diego Villegas-Echeverri erarbeitete Dr. Maryam En-Nosse die neue FIGO-Stellungnahme „Ending female genital mutilation: A global call to action from FIGO“, die auf dem Kongress vorgestellt wurde. Mit dieser Stellungnahme positioniert sich die FIGO klar gegen alle Formen von FGM – auch gegen die sogenannte „medizinische“ Durchführung – und bezeichnet sie als schwere Menschenrechtsverletzung. Zugleich ruft sie zu weltweit entschlossenem und ethisch verantwortlichem Handeln auf. 

Ein besonderer Moment des Kongresses war die Keynote der ehemaligen FIGO-Präsidentin Prof. Anne Beatrice Kihara, die eindringlich daran erinnerte, dass Gynäkologinnen und Gynäkologen eine zentrale Verantwortung tragen: die Gesundheit von Mädchen und Frauen weltweit zu verbessern – denn nur so können sich Gesellschaften nachhaltig verändern. 

FGM, Endometriose und andere vernachlässigte gynäkologische Erkrankungen haben ebenso große Bedeutung wie die führenden Ursachen mütterlicher Mortalität – etwa Bluthochdruck, postpartale Blutungen oder onkologische Erkrankungen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMIC). Nur wenn all diese Themen gemeinsam in den Blick genommen werden, kann eine nachhaltige Verbesserung der Frauengesundheit erreicht werden.  

Der Kongress zeigte eindrucksvoll, wie wichtig internationale Zusammenarbeit, wissenschaftlicher Austausch und gemeinsames Engagement sind, um Mädchen und Frauen weltweit zu schützen und ihnen Zugang zu ganzheitlicher medizinischer und psychologischer Versorgung zu ermöglichen.

Die AG FIDE e.V. dankt allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihren Beitrag zur globalen Bewegung gegen FGM.

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